Bedeutung für Standort

Die Schweizer Zementindustrie produziert und liefert mit Zement das zentrale Produkt zur Herstellung von Beton – dem wichtigsten Baustoff unserer Zeit. Die Erhaltung der Produktion im Inland ist von nationaler Bedeutung.

Die Zementindustrie ist ein wichtiger Partner der Bauwirtschaft (Bild: cemsuisse)

Bedeutung für Standort Schweiz

Die Zementproduktion ist eine kapitalintensive Industrie: Schweizer Zementhersteller investieren viel Kapital und Know-how in der Schweiz. Zementwerke beschäftigen in der Schweiz rund 650 Personen. Hinzu kommen zahlreiche Arbeitsplätze bei Zulieferern, Betonproduktherstellern und diversen KMU in der ganzen Schweiz. Die Zementindustrie sorgt dafür, dass stets genügend Zement für den Bau von wichtigen Infrastrukturprojekten wie Brücken, Tunnels, Strassen, Staumauern, Leitungssystemen und Kraftwerken vorhanden ist. Der Bedarf an Zement liegt in der Schweiz bei rund 4 bis 5 Millionen Tonnen pro Jahr und kann durch die inländische Produktion gedeckt werden. Das ist ein Vorteil für die Schweizer Bauindustrie mit ihren rund 320'000 Angestellten, die auf eine schnelle und zuverlässige Versorgung mit Zement angewiesen ist.

Inländische Produktion sinnvoll für Klimaschutz

Die inländische Produktion von Zement hat jedoch nicht nur für die Baubranche Vorteile. Auch hinsichtlich Klimaschutz macht die Produktion in der Schweiz Sinn. Schweizer Zementhersteller halten sich an strenge Umweltauflagen und es ist ihnen gelungen, den CO2-Ausstoss aus primär fossilen Brennstoffen seit 1990 um zwei Drittel zu reduzieren. Zudem können in der Schweiz lange Transportwege und damit verbundene CO2-Emissionen vermieden werden. Mehr als die Hälfte des in der Schweiz produzierten Zements wird per Bahn transportiert. Die Zementindustrie gehört damit zu den grössten Bahnkunden in der Schweiz. Das Resultat: weniger Verkehr auf den Strassen und damit weniger CO2 in der Luft. Zum Vergleich: In der EU werden nur 8 Prozent des Zements mit der Eisenbahn geliefert.

Wichtiger Partner der Bauwirtschaft

Die Zementindustrie ist volkswirtschaftlich eng mit der Bauindustrie verbunden. Für den Bau von Häusern und Wohnungen braucht es Beton und damit Zement. Jährlich werden in der Schweiz rund 50 Millionen Tonnen mineralische Baustoffe verbaut. Die Gesamtbauwirtschaft ist mit jährlichen Ausgaben von über 60 Milliarden Franken (ca. 10 Prozent des BIP) und insgesamt über 320’000 Mitarbeitern eine bedeutende Wirtschaftsbranche. In keinem anderen Bereich werden vergleichbar grosse Wertschöpfungsketten ausgelöst. In der Bauwirtschaft investierte Franken bzw. solide und nachhaltig gebaute Infrastrukturen und Bauten bilden eine wichtige Grundlage für die Wirtschaftskraft einer Volkswirtschaft. Auch die Zementindustrie ist ein Teil dieser Kette. Rund 75 Prozent ihres Zements liefern Schweizer Zementwerke an Transportbetonwerke. Etwa 20 Prozent landen bei Baugeschäften und circa fünf Prozent bei Betonwarenfabriken.

Jedes Jahr 50’000 neue Wohnungen

In der Schweiz werden derzeit pro Jahr ungefähr 50’000 neue Wohnungen gebaut. Auch bei neugebauten Mehrfamilienhäusern spielt Beton bei der Tragkonstruktion noch immer die tragende Rolle. Dies zeigt die Bedeutung der Zementindustrie im Bereich des Wohnungsbaus. Ein grosser Teil des Zements wird jedoch nicht für Neubauprojekte benötigt, sondern für die Erhaltung der bestehenden Bausubstanz. Schätzungsweise 30 Milliarden Franken werden dafür pro Jahr investiert. Alle diese Beispiele zeigen, dass die Versorgung der Bauindustrie mit qualitativ hochstehenden Baustoffen ein zentrales volkswirtschaftliches Anliegen darstellt.

Schweizer Zement für Schweizer Infrastruktur

Der Bedarf an Zement wird in den kommenden Jahren voraussichtlich zunehmen. Im Rahmen eines Projekts des BAFU, des Bundesamtes für Raumentwicklung, der Standortkantone von Zementwerken und cemsuisse wird bis zum Jahr 2030 mit einer Zunahme des Bedarfs auf rund 5 Millionen Tonnen gerechnet. Mit der Revision des Raumplanungsgesetzes (RPG) möchte die Politik zudem verdichtetes Bauen fördern, was wiederum grosse Mengen an Zement erfordert. Zudem sind in den nächsten Jahren im Rahmen von FABI (Finanzierung und Ausbau der Bahninfrastruktur) sowie des NAF (Nationalstrassen- und Agglomerationsverkehrs-Fonds) grosse Investitionen in den Ausbau der Verkehrsinfrastruktur der Schweiz geplant. Schweizer Zement für die Schweizer Infrastruktur stärkt den Produktionsstandort und ist auch aus Umweltgründen sinnvoll.

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Schweizer Produktion
85% des Zements aus der Schweiz
Die Schweiz ist in der glücklichen Lage, dass sie ihren Bedarf an hochwertigem Zement selber decken kann.